Prüfungen sind kinderleicht. Dem Prüfungstermin fiebern wir freudig entgegen. In der Prüfung sind wir entspannt. Die Tage bis wir das Prüfungsergebnis bekommen vergehen wie im Flug. Wer hätte gedacht, dass ich es schaffe, in so wenigen Zeilen so viel zu lügen? Die Wahrheit ist doch: Meistens sitzen wir ausgelaugt und angespannt in der Prüfung. Besonders die mündliche Prüfung verlangt uns eine Menge ab. Wir müssen viel lernen und das Gelernte dann auch noch möglichst schnell und präzise abrufen. Wie können wir uns besser auf diese besondere Prüfungssituation vorbereiten?

 

Mündliche Prüfung – Vorbereitung durch besseres Auswendiglernen?

Im Gegensatz zur schriftlichen hat die mündliche Prüfung einen erheblichen Nachteil: Uns fehlen Hinweisreize und Antwortoptionen. In schriftlichen Prüfungen bekommt unser Gehirn Unterstützung beim Abrufen des Gelernten. Die Fragen sind zielgerichtet formuliert oder enthalten vielleicht sogar Informationen, die den Lösungsweg andeuten. Bei manchen Prüfungsformaten werden uns schon Lösungen oder Teillösungen vorgegeben. Wir lesen ein Wort oder eine Formulierung und erinnern uns, wo wir das schon mal gesehen haben. Dieser visuelle Wiedererkennungswert fehlt uns bei der mündlichen Prüfung! Der Lernstoff ist für beide Prüfungen gleich. Auswendiglernen müssen wir für die schriftliche sowie für die mündliche Prüfung. Der Unterschied liegt in der Art und Weise, wie wir unser Wissen abrufen müssen. Je abrufbarer das Wissen, desto erfolgreicher die mündliche Prüfung.

 

Das Abrufen von Wissen lernen – Wie geht das?

1. Das große Ganze erkennen!

Eine Schwierigkeit bei mündlichen Prüfungen: Die Fragen werden durcheinander gestellt. Sie sind nicht immer thematisch oder chronologisch sortiert. Das bedeutet für dich: Du musst schnelle Gedankensprünge machen und dein Wissen immer wieder in „das große Ganze“ einfügen. Das kannst du schon beim Lernen berücksichtigen! Wenn du Querverbindungen zwischen Themen feststellst, also das gleiche Schlagwort in zwei unterschiedlichen Vorlesungen vorkommt: Schreibe dieses Schlagwort auf eine Liste und präge dir die dazugehörigen Themen ein! Das machst du für deinen gesamten Lernstoff. Gehe dann abends deine Liste durch und sage die Themen auf, die mit dem jeweiligen Schlagwort assoziiert sind. So machst du in der Prüfung schneller notwendige Gedankensprünge und verharrst nicht gedanklich bei einem Thema.

 

2. Fragen antizipieren & die Prüfung simulieren!

Ich weiß nicht wie du das siehst, aber für mich ist eine mündliche Prüfung immer mit mehr Ungewissheit behaftet als eine schriftliche. Das liegt vermutlich an den vielen Fragen die gestellt werden könnten. Der Verlauf der Prüfung hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab, die wir nur selten beeinflussen können. Dadurch fühlen wir uns trotz ausgiebiger Vorbereitung immer noch etwas unsicher. Wie können wir in der mündlichen Prüfung an Sicherheit gewinnen?

Du entwickelst eine Routine für Prüfungsfragen! Noch bevor die mündliche Prüfung stattfindet stellst du dir zahlreiche Fragen zum Prüfungsstoff. So ist die Wahrscheinlichkeit höher die Fragen vom Prüfer bereits zu kennen. Das hat zwei Vorteile: Du rufst die Antworten schneller ab, denn die Frage wirkt als Trigger und du erinnerst dich an die Antwort, die du beim Lernen formuliert hast. Du fühlst dich kompetenter und begegnest den Fragen mit mehr Selbstbewusstsein.

Das gilt übrigens auch für die mündliche Fremdsprachenprüfung! Angenommen wir sprechen über die mündliche Abiturprüfung – Englisch, Französisch und Spanisch: Schreibe dir zur Vorbereitung Prüfungsfragen in der Fremdsprache auf und beantworte sie! Ein großes Plus bei Fremdsprachenprüfungen: Du kennst nicht nur die Fragen, sondern hast bereits beim Lernen Aussprache und Grammatik trainiert!

Um die Routine für Prüfungsfragen zu entwickeln, empfehle ich dir folgenden Hack!

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Der Hack für die mündliche Prüfung: Expertenfragen

  1. Bilde eine Lerngruppe! Idealerweise seid ihr zu viert und habt bereits ausführlich gelernt.
  2. Jeder von euch sucht sich ein prüfungsrelevantes Thema aus und formuliert zu diesem Prüfungsfragen. Jeder ist nun Experte für ein anderes Prüfungsthema.
  3. Zu jeder Prüfungsfrage erarbeitet der Experte die Antwort und hält diese stichpunktartig fest.
  4. Nun geht’s weiter in Partnerarbeit: Ein Experte wird zum Prüfer und stellt dem Prüfling seine vorformulierten Fragen. Dann tauscht ihr die Rollen. Nun stellt der andere Experte die Fragen.
  5. Erweitert euren Fragenkatalog, falls neue Fragen entstehen. Wertet das „Prüfungsgespräch“ im Anschluss aus.
  6. Tauscht die Partner bis jeder alle Prüfungsfragen durchgegangen ist.
  7. Abschlussrunde: Setzt euch in einen Kreis und geht sprunghaft alle Fragen der verschiedenen Themen durch. Jeder darf fragen und antworten!

Warum lohnt sich dieser Hack?

  • Die Prüfungsvorbereitung macht mehr Spaß
  • Du gehst selbstbewusster in die Prüfung
  • Du antwortest schneller und präziser auf Prüfungsfragen
  • Du beugst Prüfungsangst vor
  • Du absolvierst deine mündliche Prüfung erfolgreich

Du wirst sehen: Übung macht den Meister. Irgendwann bist du so geübt im spontanen Antworten, dass du keine Angst mehr vor den Fragen hast!

Viel Erfolg für die nächste Prüfung!

Daniel