„Die Studienzeit ist die schönste Zeit des Lebens.“ Wie oft habe ich das schon von Bekannten und Verwandten höheren Alters gehört. Haben sie damit recht? Im Studium mag es uns noch nicht unbedingt so vorkommen. Wir verbringen viel Zeit mit dem Auswendiglernen oder Schreiben von Hausarbeiten, haben Prüfungsstress und setzen uns mit den neuen Verantwortungen und Pflichten auseinander, die ein Studium so mit sich bringt. Das Studium genießen? Das fällt uns oft eher schwer.
Tatsächlich haben wir aber kaum jemals wieder so viel Zeit, so viele Freiheiten und Möglichkeiten. Die Studienzeit erlaubt uns, viele neue Erfahrungen zu machen – und das für verhältnismäßig wenig Geld und mit wenig Aufwand. Daher ist es wichtig, diese Möglichkeiten zu kennen und sie auch zu nutzen. Ich zeige dir, wie du deine Studienzeit maximal ausschöpfen und dein Studium genießen kannst!
Pflichtpunkt 1 – Um Stipendien kümmern!
BAföG, Kindergeld, die Finanzspritze von Eltern und Großeltern: Ein Studium bzw. der Unterhalt kostet. Erst die finanzielle Unterstützung ermöglicht unsere Bildung. Eine weitere Möglichkeit, um das Portemonnaie zu füllen ist das Stipendium. Abgesehen von der finanziellen Unterstützung werden dir häufig auch viele Weiterbildungsmöglichkeiten und Veranstaltungen geboten.
Stipendien sind schon lange nicht mehr ausschließlich für Hochbegabte oder äußerst engagierte Studierende gedacht. Die Vielfalt der Stipendien ermöglicht es vielen von uns, ein Stipendium zu bekommen. Die Geldsummen, die Anforderungen und die Leistungen variieren. Es gibt eine große Bandbreite an Stipendien.
Stipendien sind zwar begehrt, aber längst nicht so sehr wie du dir vielleicht vorstellst. Die beliebtesten Stipendien sind deshalb so beliebt, weil sie bekannt sind. Es gibt allerdings auch viele kleinere Organisationen und Verbände, die ebenfalls Bewerbungen für Stipendien entgegennehmen. Hier ist von Vorteil, dass sich kaum andere Studierende bewerben. Deine Chancen das Stipendium zu erhalten sind also sehr groß. Aus diesem Grund lohnt es sich, mal etwas zu recherchieren und sich zu kümmern. Du findest sicherlich ein lohnenswertes Stipendium für dich!
Pflichtpunkt 2 – Das alltägliche Studentenleben auskosten! Studium genießen im eigentlichen Sinne…
Erfüllst du das Klischee eines Studenten? Nein? Dann solltest du das schleunigst ändern! Feiern, WG-Leben, Ausschlafen – das ist das Studentenleben. Das Studium ermöglicht uns vor allem folgendes:
Unabhängigkeit
Während des Studiums sind wir relativ ungebunden. Studienort, Stundenplan sowie Prüfungen legen natürlich örtliche und zeitliche Begrenzungen fest. Davon abgesehen bist du relativ unabhängig! Du musst dich kaum nach anderen Menschen richten, geschweige denn dich um andere kümmern. Oft merken wir nicht, wie schön es ist so unabhängig zu sein. Führe dir häufiger vor Augen wie frei und kurzfristig du Entscheidungen treffen kannst. Nutze aus, dass dir (fast) keiner etwas vorschreiben kann und mache worauf du Lust hast. Besuche neue Orte und schaffe neue Erlebnisse. Koste das Studentenleben aus.
Freie Zeiteinteilung
Manche Univeranstaltungen kannst du flexibel wählen. Mache dies zu deinem Vorteil, indem du dich über mögliche Kurse informierst. Erstelle einen vorläufigen Plan mit deinen Wunschkursen und melde dich rechtzeitig an. Mit etwas Glück kannst du dir sogar einen Wochentag oder zumindest den Freitagnachmittag „freischaufeln“! Deine Seminare und Vorlesungen (und möglicherweise deine Arbeitszeiten) sind fix? Dann gestalte alles drum herum nach deinen Vorstellungen. Nutze die freie Zeiteinteilung, um dich in Spontanität zu üben! Jeder Tag kann anders aussehen. Heute einfach mal mit der Bahn in die nächste Großstadt, morgen Abend die WG-Party und übermorgen besuchst du zur Abwechslung mal deine Großeltern. Oder auch nicht – du entscheidest!
Zeit mit Freunden verbringen
Wo eine Uni ist, sind auch viele Studierende. Das heißt, du bist im Studium von vielen Menschen umgeben, die ähnliche Ziele und Vorstellungen haben. Nutze deine Möglichkeiten! Lerne neue Leute kennen, knüpfe und pflege Kontakte. Studien zeigen, dass die Anzahl unserer Freunde ab dem Alter von 25 Jahren drastisch sinkt. Ab einem bestimmten Alter fällt es uns schwerer neue Beziehungen aufzubauen. Stattdessen investieren wir mehr Zeit, Energie und Hingabe in wenige wichtige Beziehungen. Je älter wir werden, desto eher gilt: Qualität über Quantität. So aus rein logischen Gründen ist es aber dennoch empfehlenswert jetzt viel Zeit mit Freunden zu verbringen und neue Freunde zu finden, denn so lernst du auch die wenigen kennen, die dich noch den Rest deines Lebens begleiten werden!
Pflichtpunkt 3 – Vom Studentenrabatt profitieren!
Unser Sonderstatus ermöglicht uns in den Bereichen Sport, Kultur, Mode und Technik erstaunlich viel Geld zu sparen. Studentenrabatte findest du fast überall. Vom Großkonzern bis zum regionalen Geschäft – zeige deinen Studierendenausweis und du wirst in den meisten Fällen von Reduzierungen profitieren.
Konzerte, Theateraufführungen, Kinobesuche, Zeitungsabonnements, Streaming-Dienste, Messen und Museen – oftmals bezahlen wir als Studierende etwas oder sogar viel weniger für Unterhaltung! Es lohnt sich also zum einen zu überprüfen, ob du ermäßigte Eintritts- oder Abonnementspreise bekommst und zum anderen, diese Vergünstigungen auch häufiger auszunutzen! So kannst du das Studium geniessen!
Sowohl Banken und Mobilfunkanbieter als auch Spotify, Asos und Amazon wollen eine Kundenbindung herstellen. Wenn du dir jetzt ihre Produkte durch die Rabattierung leisten kannst, wirst du sie fortwährend kaufen. Irgendwann verdienst du mehr Geld, bist immer noch von dem Produkt überzeugt und dann fähig und bereit den vollen Preis zu zahlen. Sie binden dich an sich, sodass du später als berufstätige Person immer noch bei ihnen kaufst. Das ist natürlich von den Unternehmen clever, aber kein Grund nicht trotzdem davon Nutzen zu ziehen. Schau dich um, wo du überall Studentenrabatte bekommst. Erkundige dich und nutze sinnvolle (!) Angebote.
Tipp
Manchmal sind es nicht Studentenrabatte sondern Angebote für „junge Leute“ von denen du profitieren kannst. Hier erhältst du bis zu einem bestimmten Alter Rabatte. Es gibt beispielsweise eine gesonderte Bahn Card für alle Kunden bis 26 Jahre. Diese Bahn Card kostet wesentlich weniger und ermöglicht dir dennoch die üblichen 25 oder 50 Prozent Rabatt auf Bahnfahrten zu sparen.
Achtung: Die Unternehmen machen von einem (teils wahren) Klischee Gebrauch: Studierende sind faul. Wir vergessen nämlich häufig, die Abonnements bzw. Verträge rechtzeitig zu kündigen. Unter bestimmten Bedingungen enden die Vergünstigungen und wir müssen den vollen Preis zahlen. Wir erreichen ein bestimmtes Alter, haben keine Studierendenbescheinigung eingeschickt oder die Rabattierung war ganz einfach zeitlich begrenzt. Nun zahlen wir mehr, da wir im Vertrag dieser Statusänderung zugestimmt haben. Um den automatischen Verlängerungen entgegenzuwirken (wenn das denn gewünscht ist), solltest du dich rechtzeitig (also vor oder wenigstens direkt nach Vertragsschluss oder Kauf) informieren. Du kannst ein Abonnement meist direkt nach dem Kauf wieder kündigen und so beispielsweise kostenlose Probemonate oder Probejahre nutzen ohne nach der abgelaufenen Zeit eine böse Überraschung zu erleben.
Pflichtpunkt 4 – Die (vorlesungs)freie Zeit für dich nutzen!
Im Studium hast du Zeit, aber kein Geld. Im Berufsleben hast du Geld, aber keine Zeit. Das fasst kurz und knapp das Problem zusammen. Nutze daher jetzt deine freie Zeit und mach dir wegen des Geldes keine Sorgen. Die Zeit lässt sich auch ohne viel Geld gestalten. Nach den Prüfungen und vor Beginn des nächsten Semesters hast du meist ein paar Tage ohne Verpflichtungen. Diese kannst du vielfältig nutzen.
Freiwilligendienst & Ehrenamt
Du willst mal raus aus der Uni und dich für einen guten Zweck engagieren? Dann solltest du unbedingt mal hier vorbeischauen. Es gibt ein breites Angebot an Möglichkeiten, auch während oder nach dem Studium. Das Ehrenamt und auch der Freiwilligendienst sind super, um neue Bekanntschaften zu machen, deine sozialen Kompetenzen weiter auszubauen, Neues zu lernen (siehe den nächsten Punkt) und sogar dein Stresserleben zu reduzieren!
Reisen
Nein, ich heiße nicht Lisa und ich bin auch keine 18. Dennoch gibt es kaum etwas, das ich im Studium so genieße wie das Reisen. Und da bin ich nicht allein. Ein Großteil der Studierenden nutzt die Unabhängigkeit und freie Zeit, um neue Länder zu erkunden und eine fremde Kultur kennenzulernen. Egal ob Auslandssemester oder Städtereise – das Studium bietet sich an, um für verhältnismäßig wenig Geld viel Neues zu sehen. Außerdem brauchen wir es nicht ganz so bequem. Das Hostel oder Couchsurfing reicht dann eben aus. Um ein Auslandssemester solltest du dich schon etwas im Voraus kümmern. Eine Last-Minute-Reise kannst du jederzeit machen.
Studentenjobs
Es mag zwar abwegig klingen, die freie Zeit mit Arbeit zu füllen, aber ich kann es dennoch empfehlen. Durch Studentenjobs können wir unser Portemonnaie wieder füllen, wenn die anderen Ausgaben nur knapp durch das Kindergeld und die finanzielle Unterstützung unserer Eltern gedeckt sind. Das Angebot an Studentenjobs bzw. Minijobs ist meist groß. Ein Studentenjob nimmt zudem nicht so viel Zeit in Anspruch, sodass du das Studium nicht vernachlässigen musst. Dabei lernst du neue Leute kennen, hast eine gute Ablenkung vom Lernen und sammelst erste Berufserfahrungen.
Pflichtpunkt 5 – Etwas Neues lernen!
Je älter wir werden, desto schwerer fällt es uns, etwas Neues zu lernen. Daher solltest du jetzt damit anfangen! Wenn wir etwas Neues lernen passiert folgendes: Wir bilden neue Lösungsstrategien, entfliehen dem Alltag, entwickeln uns weiter und haben Spaß.
Nimm dir mal eine halbe Stunde Zeit und begib dich auf eine Google-Exkursion. Es gibt so unfassbar viele skurrile Hobbies die du ausprobieren kannst. Aber auch die einfachsten Dinge kannst du lernen. Von Sportarten über handwerkliche Tätigkeiten bis hin zu alltäglichen Handlungen: Vieles wirst du noch nicht können. Suche dir etwas Neues aus, besorge dir die nötigen Utensilien und leg los. Hier ein paar Dinge die du lernen könntest: Selbstverteidigung, Speed Reading, Nähen, Reifenwechseln, Achtsamkeit, Holzarbeiten, Springseilspringen oder Stand-Up-Comedy – um nur wenige zu nennen.
Exkurs: Sprachen lernen
Am besten lernen wir eine Sprache im Kindesalter. Bis zur Pubertät gelingt uns das Sprachenlernen nahezu mühelos und mit großem Erfolg. Auch wenn diese Fähigkeit mit dem Alter immer weiter nachlässt, ist sie dennoch ausreichend vorhanden. Wir können auch im Erwachsenenalter neue Sprachen lernen. Muttersprachenniveau erreichen wir so kaum noch, denn unsere Fähigkeit grammatikalische Regeln zu verstehen und korrekt anzuwenden schwindet. Ebenso ungünstig sieht es mit dem Akzent aus. Unsere Sprachorgane bilden sich sehr früh vollständig aus. Somit sind auch unsere Fähigkeiten, bestimmte Laute zu bilden, auf die Sprachen und die Laute begrenzt, die wir in sehr jungen Jahren gelernt haben. Vokabeln hingegen können wir auch im hohen Alter noch genauso lernen wie in unserer Schulzeit. Mal ganz davon abgesehen, dass das Sprachenlernen Spaß macht: Du wirst deine Gedächtnisleistung durchs Sprachenlernen steigern können, dein Risiko für Alzheimer wird sich verringern und du bildest deine kognitiven Fähigkeiten weiter aus, was dich in deinem Studium zusätzlich weiterbringt. Positive Nebeneffekte gibt es viele!
Pflichtpunkt 6 – Die Angebote der Uni wahrnehmen!
Wenn du studierst, bist du Teil der Universität und hast damit nicht nur bestimmte Pflichten sondern eben auch viele Rechte und Möglichkeiten. Du hast zum Beispiel Zugang zu unglaublich viel Fachliteratur – ganz egal ob online oder in der Unibibliothek. Die kannst du natürlich auch privat und nicht nur für dein Studienfach nutzen. Erkunde auch mal andere Fachgebiete, lies dir interessante Studien durch oder besuche fachunspezifische Kurse. Dein Uni-Zugang ermöglicht deine Weiterbildung in vielerlei Hinsicht. Du kannst dich (teilweise mit Absprache) auch einfach mal in einen fachfremden Hörsaal setzen und andere Themengebiete und Methoden kennenlernen. Studieren heißt lernen – auch gerne über das eigene Fach hinaus! Nutze außerdem die Angebote des Hochschulsports. Du solltest dich noch vor Semesterbeginn kümmern, denn die rechtzeitige Anmeldung ist wichtig, um bei der hohen Nachfrage einen Kursplatz zu bekommen. Die meisten Unis bieten eine Vielzahl verschiedener Kurse für einen geringen Preis an. Der Sport bietet eine super Abwechslung zum Lernen und stärkt dein Selbstbewusstsein ebenso wie deine Gesundheit.
Studium genießen bedeutet: Deine Möglichkeiten ausschöpfen!
Das Studium bildet nur ein Teilgebiet deines Lebens ab! Freunde, Familie und Freizeit sind ebenso bedeutsam. Erinnere dich daher gelegentlich daran, auch die anderen Bereiche zu priorisieren. Nutze deine Umstände und mach in der Studienzeit mehr als „nur“ zu studieren!
Viel Spaß!
Emilie
Quellen:
http://www.spiegel.de/lebenundlernen/uni/studium-im-rueckspiegel-ach-haett-ich-doch-a-585231.html
https://www.zeit.de/studium/uni-leben/2012-09/sehnsucht-student-uni
„Tatsächlich haben wir aber kaum jemals wieder so viel Zeit, so viele Freiheiten und Möglichkeiten.“
Rückblickend kann ich das zu 100% bestätigen. Aber ich muss dazu sagen, dass ich mir darüber auch schon während des Studiums im Klaren war. Ich sage mal so, ich glaube kaum, dass man unter Woche ausschlafen kann, wenn man gerade darauf Lust hat, wenn man später im Berufsleben ist. Ich bin aktuell auf der Suche nach einem Job und schaue was es so für Möglichkeiten gibt für mich. Dann bin ich auf diesen Beitrag gestoßen und habe mir mal gedacht, dass ich gucken will, ob ich alle Pflichtpunkte gemacht habe.
Punkt 1: Ich habe eine Zeit lang Bafög bekommen, also kann ich das bestätigen.
Punkt 2: Wie gesagt, einfach mal am Montag ausschlafen hat mir schon sehr viel Spaß gemacht.
Punkt 3: Immer darauf geachtet. Da ich auch so gerne in die Therme gehe, hat sich das am Ende richtig gelohnt so finanziell gesehen.
Punkt 4: Ich habe immer viel gejobbt.
Punkt 5: Ich habe tatsächlich an der Uni Japanisch im Grundkurs belegt. Sehr interessant!
Punkt 6: Ich habe regelmäßig das Sportangebot der Uni genutzt. Gym, aber auch Yoga-Kurse.
Ich würde behaupten, dass ich alles richtig gemacht habe, oder? Ich hoffe, dass ich jetzt noch bald einen Job finde, aber auf dieser Jobbörse habe ich schon einige interessante und auch passende Stellen gefunden. Ich war mein ganzes Studium optimistisch also werde ich das jetzt auch weiterbehalten.
Sehr lesenswerter Beitrag – vor allem für Studenten oder auch für diejenigen, die anfangen wollen zu studieren. VG!
Danke für dein ausführliches Feedbaack, hört sich nach einem tollen Studium an! ;D
Wie unterschiedlich doch die Wahrnehmungen sein können – oder die Zeiten – je nachdem.
Rückblickend kann ich (Studium Anfang der 80 er) das zu 0 % bestätigen :
Punkt 1 : Ich habe nie Bafög bekommen, weil mein Alter zu viel verdient hat, mich aber dennoch nicht unterstützte. Das Herumprozessieren war nicht mein Ding. Damals bekamen die besten 10 % eines Abschlusssemesters in Berlin 50 % vom Bafög (Darlehen) erlassen. Zu denen gehört ich, aber da ich kein Bafög bekam, gab´s auch keinen Erlass. Weitere 50 % konnte man erlassen bekommen, wenn man das Darlehen vorzeitig zurückzahlte. Da ich gleich nach Studium einen erstklassigen Job bekam, hätte ich das leisten können – aber, da ich kein Bafög bekamt, war es auch damit Essig.
Punkt 2 : Montag ausschlafen ? Wie sollte das denn gehen ? Ich musste wegen Punkt 1 mein ganzes Studium arbeiten und zwar während der Vorlesungszeiten und während der Semesterferien erst recht.
Punkt 3 : Ich habe den Eindruck, dass es davon damals noch nicht viel gab. Vielleicht erinnere ich mich auch falsch. Aber viel Rabatte bedeutet auch viel Konsum und den konnte ich mir nicht erlauben, weil ich das gesamte Studium selbst finanzieren musste.
Punkt 4 : scheint ein Luxusproblem des Verfassers zu sein. Freie Zeit hatte ich aus den vorgenannten Gründen keine.
Punkt 5 : ist offenkundig bei dem Verfasser das selbe wie Punkt 4. Ich habe zugesehen, dass ich etwas lernte, mit dem ich noch während des Studiums möglichst viel Geld verdienen konnte, namentlich Programmiersprachen. Dann habe ich aufgepasst, dass ich nach aller Möglichkeit nur Jobs annehme, die meinem angestrebten Beruf nach Abschluss des Studiums förderlich sind und das hat sich absolut bewährt, weil ich dort auch mein im Studium erworbenes Wissen sehr gut einbringen konnte. Also nicht Seilspringen und mal etwas kellnern, wenn man Langeweile hatte (die ich sowieso nie hatte).
Punkt 6 : Wenn man es sich erlauben kann, fachfremde Vorlesungen zu besuchen, sollte man es nutzen. Das konnte ich mir eben nicht erlauben.
Zu meiner Vorrednerin : Ich habe auch geglaubt, alles richtig gemacht zu haben und das hatte ich offensichtlich. Ich musste auch nicht nach Abschluss des Studiums hoffen, dass ich bald einen Job finde. Im Hauptstudium sprachen bei uns die Profs. eine Anzahl von Studenten mit überdurchschnittlichen Leistungen an, weil Unternehmen schon darauf warteten, die sofort von der Hochschule wegzufangen. So war es auch bei mir. Ich hatte schon vor dem Abschluss mehrere Angebote und konnte sofort danach anfangen, ohne mich irgendwo bewerben zu müssen.
Trotzdem ich das ganze Studium über arbeiten musste und alles daran gesetzt habe, ein Prädikatsexamen zu machen, war das Studium sicher die schönste Zeit meines Lebens – jedenfalls bisher – es kann ja noch etwas anderes schöner werden.