„Ordnung braucht nur der Dumme, das Genie beherrscht das Chaos.“ Hat Albert Einstein mit diesem berühmten Satz recht? Wie geordnet sollte ein Arbeitsplatz sein, um dort effektiv lernen zu können? Jede Lernumgebung sieht anders aus. Mal ist alles durcheinander gewürfelt, mal hat alles seinen rechtmäßigen Platz. Orientiert man sich an persönlichen Vorlieben oder ist der eine Schreibtisch dem anderen überlegen? Wie sieht die Arbeitsumgebung für Studenten im Idealfall aus?

Penible Ordnung oder totales Chaos – Was ist besser?

Mit dieser Frage hat sich auch ein Forscherteam aus Minnesota auseinandergesetzt. Ihre Probanden (hauptsächlich Studierende) mussten in verschiedenen Experimenten vielfältige Aufgaben erledigen oder Entscheidungen treffen. Die eine Hälfte der Probanden tat dies in einem aufgeräumten Raum mit geordnetem Schreibtisch. Die andere Hälfte nahm hingegen an einem unordentlichen Schreibtisch Platz. Je nach Experiment bekamen die Probanden nun Aufgaben zur Kreativität, mussten sich für einen gesunden oder einen ungesunden Snack entscheiden, gaben an, wie viel Geld sie für einen bestimmten Zweck spenden würden oder ob sie ein klassisches oder ein neues Werbekonzept ansprechender finden.

Das Ergebnis dieser Experimente: Die Probanden im aufgeräumten Raum hielten sich eher an Traditionen und Konventionen, waren großzügiger und gewissenhafter. Studierende am ungeordneten Schreibtisch hingegen schnitten in den Kreativitätsaufgaben besser ab, dachten unkonventioneller und schätzten das Neue.

Und jetzt?

Das bedeutet für dich: Wenn du konsequent und strukturiert arbeiten musst, räume deinen Arbeitsplatz auf. Klare Strukturen in deiner Lernumgebung fördern klare Strukturen im Kopf! Du bist weniger abgelenkt, denkst zielorientierter und lernst effektiver, da dir kaum Zeit mit der Suche nach Materialien verloren geht. Wenn du hingegen kreativ und innovativ sein musst, dann kann Unordnung sogar von Vorteil sein. Die fehlenden Strukturen begünstigen neue Ideen – ganz nach dem Prinzip „think outside the box“. Ich behaupte jetzt mal, dass wir im Studium jedoch häufiger systematisch und geradlinig denken und effektiv lernen müssen, um uns neues Wissen anzueignen. Daher ist in den meisten Fällen eine geordnete Arbeitsumgebung für Studenten empfehlenswert.

Von dem Grad der Ordnung mal abgesehen, gibt es eine Menge Rahmenbedingungen, die einen guten Arbeitsplatz ausmachen! Die folgenden Tipps solltest du immer beachten, ganz egal ob du Chaot oder Pedant bist.

Eine ergonomische Arbeitsumgebung für Studenten – Die Basics

1. Ein großer Schreibtisch!

Ein Schreibtisch ist nicht nur eine Schreibunterlage, sondern auch eine Ablage. Dein Schreibtisch sollte so groß sein, dass du auch genügend Platz für einen Block, Karteikarten, deinen Laptop, ein oder zwei Lehrbücher, einen Hefter, Stifte und ein Getränk hast! (Aus persönlicher Erfahrung rate ich dir: Achte immer darauf, dass Getränke weit genug vom Laptop entfernt stehen, sonst kann es schon mal vorkommen, dass die Tastatur baden geht. Glaub mir: das muss man nicht erlebt haben.)

2. Einen bequemen und ergonomischen Stuhl!

Einen guten Schreibtischstuhl zu finden ist gar nicht so leicht. Er sollte bequem sein und dich dennoch nicht zum Rumlungern verleiten. Am besten sind natürlich höhenverstellbare gepolsterte Stühle. Achte darauf, dass du gut arbeiten kannst, wenn du aufrecht sitzt. Möglicherweise musst du die Sitzhöhe anpassen, wenn du merkst, dass deine Nacken- und Rückenmuskulatur dauerhaft angespannt ist.

3. Es werde Licht!

Du bist gerade eingezogen und musst deinen Arbeitsplatz einrichten? Perfekt! Dann sorge gleich dafür, dass dein Schreibtisch dort steht, wo am meisten Tageslicht ist. Wenn nicht, dann denke ruhig mal darüber nach deine Möbel etwas umzustellen. Einfaches Sonnenlicht ist für unser Auge immer noch am angenehmsten und fördert langes konzentriertes Arbeiten. Zu später Stunde hilft dir weiches helles Licht. Dieses kommt idealerweise von einer Lampe, die du auch noch verstellen kannst.

4. Farbgestaltung für eine motivierende Lernumgebung!

Rot wird nicht umsonst für Stoppschilder verwendet. Jede Farbe hat eine bestimmte Wirkung auf unsere Psyche. Arbeitszimmer sollten immer hell und dennoch nicht grell gestaltet werden. Gelb beispielsweise wirkt auf unser Gehirn stimulierend und begünstigt Kommunikation und neue Ideen. Grün hingegen entspannt und beruhigt uns. In einer grünen Lernumgebung haben wir mehr Selbstkontrolle und fühlen uns erfrischt. Blau ist die Farbe, die am häufigsten in Büroräumen verwendet wird. Aus einem guten Grund! Blau steigert die Produktivität, denn diese Farbe symbolisiert Stärke, Ruhe, Frische, Gelassenheit und Intellekt zugleich.

5. Der grüne Daumen und gute Luft!

Durch die Gestaltung deiner Lernumgebung hast du auch Einfluss auf deine Gesundheit. Grünpflanzen versorgen dich mit ausreichend Sauerstoff und filtern die Luft. Außerdem verbraucht dein Gehirn beim Denken eine Menge Sauerstoff, darum solltest du ausreichend lüften. Füge also immer mal wieder frische Luft hinzu, damit du klare Gedanken fassen kannst!

6. Den Arbeitsplatz einrichten – genügend Organisation!

Ein Schreibtisch kann durchaus etwas voller werden, solange jeder Gegenstand eine Funktion erfüllt. Weniger ist nicht immer mehr. Wenn du die Dinge regelmäßig brauchst und sie geordnet sind, dann können sie ruhig auf dem Schreibtisch bleiben. Stifte neben den Schreibblock, Tacker und Heftklammern an einem Ort, die Klebezettel neben den Bibliotheksbüchern: das ergibt Sinn und beschleunigt dein Lernen!

Tada ‒ So schnell kann eine gute Arbeitsumgebung für Studenten geschaffen werden!

Bis bald,

Emilie